7/15/2013

Zweitageswanderung mit Lerneffekt - Tag 1

Was wir auf unserer ersten zweitägigen Wanderung mit Biwakieren gelernt haben:
  • Zelt nicht in Schräglage aufstellen, auch nicht mit dem Kopfende hangaufwärts!
  • Mückenspray mitnehmen!
  • Wenn es darum geht die Trinkwasservorräte aufzufüllen, ruhig einen Umweg in Kauf nehmen!

Schön war's aber trotzdem! :)

Das ist er, der Mittelpunkt der Schweiz!


Die Route in Kurzfassung:
Samstag: Büssli in Sarnen parkiert, Fahrt mit der Zentrahlbahn nach Bahnhof Brünig-Hasliberg (1‘002 m ü.M.), von dort Wanderung über den Obwaldner Höhenweg zum Mittelpunkt der Schweiz auf der Älggi-Alp, Biwakieren oberhalb der Alp auf ca. 1‘800 m. Wanderung ca. 6h.
Sonntag: Aufstieg via Bachegg nach Wandelen (2‘105 m), dort Einstieg zum Arnigrat (alpine Wanderroute, stark exponiert). Ab Gratende (2‘030 m) Abstieg über Stockalp und Stucklichrüz nach Sachseln (472 m), entlang dem Sarnerseeufer zurück nach Sarnen. Wanderung ca. 7.5h.

Samstag:

Wie immer etwas spät fuhren wir daheim los, dank problemlosem Strassenverkehr reichte es aber rechtzeitig nach Sarnen, sogar ein kurzer Stop am Kiosk lag noch drin. Per modernster Zahnradbahn-Zugkomposition der Zentralbahnen fuhren wir die schöne Strecke hinauf auf den Brünigpass. Dort schulterten wir dann um Punkt ein Uhr Mittags zum ersten Mal unsere zum platzen gefüllten Rucksäck. Mein 26-Liter-Pack wog satte 9.5 kg, Manuel wollte mich seinen nagelneuen 40-Liter Mammut Creon Pro Rucksack gar nicht erst wiegen lassen...

Die Strecke hinauf zum Mittelpunkt war grösstenteils sehr gut begehbar, handelt es sich doch um eine Teilstrecke des Interregionalen Obwaldner Höhenweg. Die Höhenmeter summierten sich aber trotzdem, und auch meine Schultern waren froh, als nach rund sechs Stunden die Älggi-Alp und damit auch der geografische Mittelpunkt der Schweiz in Sichtweite kam.

Startpunkt auf dem Brünigpass.
Und gleich geht's hoch.
Stau hatten wir auch. ;)
Diese drei nahmen es eher ruhig.
Auch da ging der Weg durch.

Am Mittelpunkt angekommen.

Wasserfall bei der Älggi-Alp.

Für unseren Biwakplatz stiegen wir noch ein paar Höhenmeter weiter auf, und nach einigem Hin und Her entschieden wir uns für einen Platz mit leichter Hanglage inmitten von Bäumen. Das Zelt war wirklich so schnell aufgebaut wie beim Versuch im Wohnzimmer, und schon bald sassen wir vor dem Eingang beim Apero. Doch die Freude über den tollen Sonnenuntergang währte nur kurz, plötzlich fanden wir inmitten eines Schwarms lästiger kleiner Mücken wieder, sogenannter "Biting Midges", nur 1mm kleine Viecher, welche sich auf jede freie Hautstelle stürzen.

Bisher kannte ich Midges ja nur aus Schottland, aber die Schweizer Variante ist genau so nervig, selbst den Weg unter meine Mütze fanden die Biester. Mückenspray hatten wir natürlich keins, und Manuel hatte noch nicht mal lange Hosen dabei...

In alle verfügbare Kleidung eingemummt versuchten wir, möglichst wenig Angriffsfläche zu bieten - glücklicherweise verzogen sich die Schwärme nach Sonnenuntergang langsam wieder, so dass wir doch noch in Ruhe kochen konnten. Das Abendessen mit Currynudeln und dem Rest unserer kleinen Flasche Wein (aus dem Thermosbecher ;)) genossen wir dann weitgehendst ohne Luftangriffe.

Heute, 48 Stunden später, sind unsere Beine allerdings noch immer mit höllisch juckenden Stichen übersät (ich habe rund dreissig nur an den Fussknöcheln gezählt, und Manuel's Beine sehen noch etwas schlimmer aus...).

Home sweet home!
Sterneköchin in Aktion.
Gut getarnt, unser Zelt!
Es war aber noch nicht komplett dunkel, als wir uns auch schon todmüde ins Zelt verkrochen. Dieses hatten wir, mangels anderen ebenen Flächen, in leichter Hanglage aufgestellt, Kopf nach oben. Leider rutschten unsere Schlafsäcke nur allzu gut auf den Isomatten, so dass wir nachts immer mal wieder nach oben "hocharbeiten" mussten - tja, schon wieder etwas gelernt! Trotzdem haben wir aber erstaunlich gut geschlafen, und sind erst kurz vor acht Uhr aufgewacht - soviel zum frühen Start am Sonntag Morgen... :)

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