5/19/2014

Trailrun auf dem Jura-Höhenweg

Es ist Sonntag, super Wetter, mit ca. 20°C angenehm warm und für den ganzen Tag steht bei mir noch nichts auf dem Programm. Was gibt es Besseres, als an einem solchen Tag die Laufschuhe zu schnüren, den Rucksack zu packen und in die Berge zu fahren um schöne Trails zu erlaufen? Als Ziel habe ich mir heute den Jura-Höhenweg ausgesucht. Dieser stand bis vor zwei Wochen noch gar nicht auf dem Programm, bis wir dann am letzten Samstag begeistert von einem kurzen Abstecher in den Solothurner Jura zurückgekommen sind. Heute kann Muriel leider nicht mitkommen, da sie mit ehemaligen Studienkolleginnen zum Brunch verabredet ist.

Tüfelsschlucht bei Hägendorf.

Ich habe mir als Einstieg die Teufelsschlucht bei Hägendorf ausgesucht, die ich vom gleichnamigen Berglauf her bereits kenne. Nach den ersten 500 Hm stosse ich dann auf den Jura-Höhenweg und nehme für die erste Etappe Kurs in Richtung Balstahl.

Der Trail schlängelt sich auf der Höhe des Jurakamms zwischen 700 und 900 m ü.M. daher, immer wieder bieten sich grandiose Ausblicke übers Mittelland bis zu den Alpen. Mal geht es durch den Wald, mal führt der Trail über Blumenwiesen und Weiden, der Höhenweg ist wirklich wunderschön zu laufen!

Aussicht übers Mittelland mit den Alpen im Hintergrund.

Eine der vielen Burgen am Weg.

Nach rund 80 Minuten folgt dann ein weiterer steiler Anstieg hinauf zum Gipfel des Roggen (auf nicht ganz 1'000 m ü.M.). Die Mühe wird mit einem grandiosen Ausblick belohnt. Nach ein paar weiteren Kilometern endet der Roggen dann beinahe abrupt und der Höhenweg führt steil hinunter in die Klusschlucht, welche hier die Jurakette unterbricht. Auf einem technisch recht anspruchsvollen Trail geht es also hinunter nach Balsthal (ca. 480 m ü.M.). 

Anlauf zum Roggen.

Aussicht vom Roggen vor dem Abstieg nach Balstahl.

Obwohl ich inzwischen bereits gegen zwei Stunden unterwegs bin, mag ich hier noch nicht stoppen - ich beschliesse also dem Höhenweg weiter zu folgen und auf der anderen Seite der Schlucht wieder die Jurakette hoch zu laufen. Der nächste Aufstieg durch den Wald an der Jura-Nordseite ist aber so richtig steil! Nach nur zwei Kilometer habe ich bereits wieder über 500 m Aufstieg in den Beinen, und laufe beim Skilift Schwenigmatt vorbei, von wo ein weiterer schöner Trail zum Hällchöpfli (1'250 m ü.M.) führt. Einmal mehr liegt das Mittelland und die Alpenkette vor mir ausgebreitet. Jetzt ist es aber definitiv Zeit für einen Stopp und etwas in den Magen! Auch meine Beine sind inzwischen der Meinung, dass sie sich langsam an den Schlussabstieg machen wollen.

Aussicht beim Hällchöpfli.

Entsprechend nehme nach einer kurzen Pause die nächste Abzweigung weg vom Höhenweg hinunter in die Zivilisation, dieses Mal auf der Mittelland-Seite. Über Wiedlisbach laufe ich weiter nach Niederbipp, wo auch sogleich ein Zug einfährt, der mich heimwärts bringt.

Schlussendlich war ich gute 3.5 Stunden auf dem Trail unterwegs und habe ca. 36 km und je 1'900 positive bzw. negative Höhenmeter überwunden. Deutlich mehr als ich eigentlich vorhatte, doch irgendwie hat mich der Trail immer weiter gezogen. Im Gegensatz zur Marathonvorbereitung, wo es die langen Strecken nach Trainingsplan zurückzulegen gilt, ist es auch so richtig schön, mal einfach nach Lust und Laune zu laufen! 

Ach ja, der Wein und das leckere Lamm, welche wir am Abend genossen haben, haben dann irgendwie speziell gut geschmeck!



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