Das Wochenende begann bereits am Mittwoch Abend mit einer Postautofahrt von Bellinzona über die landschaftlich wunderschöne San Bernardino Autobahn hinauf nach Splügen. Auf dieser Strecke muss man die Plätze reservieren und jeder Fahrgast wurde namentlich aufgerufen bevor er einsteigen durfte. In Splügen Post standen Manuel und Welly schon bereit, und ohne Probleme gelangten wir via Splügenpass nach Domaso. Dort ergatterten wir gleich drei benachbarte Parzellen und stellten rasch Busvorzelt und Dachzelt auf. Gegen acht sassen wir bereits beim feinen Apero mit Vitello Tonnato, Parmigiano und vielem mehr im Garten der Ferienwohnung einer befreundeten Familie, welche dieses Jahr wegen ihres neugeborenen Babys auf Camping verzichteten.
Splügenpass, Haarnadelkurven auf der Schweizer Seite. |
Am Donnerstag Morgen begannen sich unsere Campingparzellen bald zu bevölkern, ein Landcruiser mit Dachzelt und ein umgebauter ehemaliger Krankenwagen gesellten sich zu unserem Welly. Auch mein Bruder mit Freundin - zwei Campingnovizen - kamen dazu, und unterhielten uns bestens mit ihrem Versuch, das Igluzelt aufzubauen. Wir pumpten auch noch die Stand-up-Paddel-Boards (SUPs) und riggten vier verschiedene Segel auf, um für alle Fälle gerüstet zu sein.
Welly mit Vorzelt und Dachzelt. |
Nach Manuel's erstem Trailrunning-Ausflug auf einen der umliegenden Berge liessen wir die SUPs zu Wasser (sehr kaltes Wasser!) und paddelten los, ohne uns in Neoprenanzüge oder Badesachen einzukleiden. Das Wasser war ja spiegelglatt, und so sollten eigentlich keine unliebsamen, über die Füsse hinausgehenden Kontakte mit dem See zustande kommen... Es wäre mir auch ganz bestimmt gelungen, trocken zu bleiben, wäre uns nicht die brillante Idee gekommen, am Ende der Halbinsel in die Flussmündung hinein zu paddeln. Die tückische Kombination aus einer Welle von hinten und einer Untiefe führte zum Auflaufen meines Boards und zu leider schmerzhafter Bekanntschaft meines Knies mit einem Stein, und natürlich auch zu nassen Klamotten...
Nach unserer Rückkehr wollten sich auch Brüderlein und Freundin auf den SUPs versuchen, was Letzterer recht gut gelang, bei Ersterem hingegen ebenfalls zu nasser Kleidung sowie zu temporärem Verlust seiner Brille führte. Er fand aber die Brille gleich beim ersten Tauchversuch selbst wieder, dies aber natürlich nicht bevor wir uns (fast) alle zu seiner Hilfe ins eiskalte Wasser gestürzt hatten (nein, Brillen schwimmen wirklich nicht... ;-)).
Am Abend gab's eine grosse Grillparty, da wir insgesamt 15 Personen (inkl. der vier Kinder) waren, musste das Fleisch chargenweise gegrillt werden, was der guten Stimmung aber absolut keinen Abbruch tat.
Am Freitag Morgen weckte uns leider das Prasseln von Regentropfen auf unserem Zelt. Wir genossen, wie beinahe schon traditionell üblich, unsere Cappuccinos und die gefüllten Brioches auf der gedeckten Terrasse des Café Monti. Nach dem anschliessenden Einkauf für das Abendessen war aber leider noch immer keine Wetterbesserung in Sicht, obwohl sämtliche Wetterdienste ab Mittag Aufhellungen voraussagten. Die Campingfraktion sass zusammengepfercht in unserem Busvorzelt um den Tisch und unterhielt sich gegenseitig mit Reise- und anderen Geschichten. Auch unseren brandneuen Campingkocher inkl. Kochgeschirr konnten wir einweihen, da mein Bruder sich freiwillig dazu bereite erklärte, sich für den beim ersten Einkauf vergessen gegangenen Tee samt Zucker nochmals in den Regen zu stürzen.
Nach 14 Uhr wurde es so langsam heller, und der Regen liess nach. Bald war Manuel nicht mehr zu halten, und zog mit dem SUP los in Richtung See. Die Sonne kam dann auch bald zum Vorschein, und aus allen Ecken strömten die Camper hervor. Unsere beiden SUP-Lehrlinge versuchten sich, diesmal mit Neopren-Anzug, zunehmend erfolgreicher am eleganten über-den-See-gleiten, und als noch ein klein bisschen Wind hinzu kam, holten wir das 160 Liter Brett und das 4.5er Segel hervor und veranstalteten eine Schnupper-Surflektion für die beiden. Die Bilder hierzu sind zensiert, aber die beiden zeigten sehr viel Durchhaltewillen im kalten Wasser! Mit einem Trailrun (Manuel und ich) und grossem Apero (alle :)) wurde der schöne Nachmittag abgerundet, der Apero war so gross, dass abends in der Pizzeria niemand mehr richtig viel Hunger hatte.
Am Samstag zeigte sich die nördliche Comersee-Region von ihrer sonnigen Seite. Mit verschiedensten Aktivitäten (fotografieren, wandern, Marktbesuch in Chiavenna, SUPen, laufen, reparieren eines Dachzelts etc.) wurde es recht schnell später Nachmittag. Wieder hatte sich, sehr zu unserem Leidwesen, weder der thermische Südwind noch der Nordföhn mit mehr als einer milden, knapp Anfängertauglichen Brise gezeigt. Gegen drei Uhr wurde am Nordende des Sees plötzlich ein dunkles Band auf dem Wasser sichtbar. Die Windsurfer (d.h. ca. 3/4 der Anwesenden am See) wurden zunehmend nervös, rannten hin und her und schleppten aus allen Richtungen Material herbei. Bei den Nicht-Windsurfern in unserer Truppe führte dieses seltsame Verhalten bloss zu erstauntem, leicht mitleidigem Kopfschütteln.
Doch tatsächlich, der Nordföhn setzte sich für ein paar Stunden durch und liess uns in den Genuss einer super schönen, recht intensiven Vorabend-Session kommen. Manuel schwebt jetzt noch auf Wolke 7 weil er so zufrieden mit seinem neuen Lorch Custom Board ist ;) Die Fotos zur Session habe ich leider bisher noch nicht bekommen.
Den letzten Campingabend genossen wir ein weiteres Mal mit Grillparty und einigen Flaschen Rotwein, diesmal mit drei zusätzlichen Gästen auf der Durchreise in Richtung Venedig (mit zwei weiteren Zelten waren unsere Parzellen nun gut belegt!).
Der Sonntag stand im Zeichen der Rückreise. Da das Wetter zuerst bewölkt schien, starteten alle nach dem Frühstück mit dem Abbau, und bald waren Manuel und ich die einzigen verbleibenden der Truppe. Wir liessen einzig die zwei grossen Segel aufgeriggt, in der Hoffnung auf etwas Thermik-Wind, alles andere wurde schon im Bus verstaut. Manuel rannte nochmals in die Berge hinauf, und ich genoss die wieder hervorgekommene Sonne mit einem Buch am jetzt ziemlich leeren Seeufer. Der Wind blieb leider aus, und so brachen wir nach 16 Uhr ebenfalls auf in Richtung Norden.
Der Weg hinauf zum Splügenpass war nach der Sommerstimmung am See beinahe etwas surreal, eine schneebedeckte, karge Mondlandschaft. Im See trieben noch die Eisschollen, und irgendwo in Passnähe versuchte die Italienische Polizei vergeblich, eine Schutz suchende Schafherde aus einem der unbeleuchteten schmalen Tunnel hinaus zu treiben. Dieses kleine Verkehrshindernis blieb aber das einzige auf unserer gesamten Rückfahrts-Route, ganz im Gegensatz zu den bekannten Nord-Süd-Verbindungen mit ihren alljährlichen wiederkehrenden grossen Staus (12 km Stau am Gotthard-Südportal und über zwei Stunden Wartezeit auf der San Bernardino Autobahn).
Nach unserer Rückkehr wollten sich auch Brüderlein und Freundin auf den SUPs versuchen, was Letzterer recht gut gelang, bei Ersterem hingegen ebenfalls zu nasser Kleidung sowie zu temporärem Verlust seiner Brille führte. Er fand aber die Brille gleich beim ersten Tauchversuch selbst wieder, dies aber natürlich nicht bevor wir uns (fast) alle zu seiner Hilfe ins eiskalte Wasser gestürzt hatten (nein, Brillen schwimmen wirklich nicht... ;-)).
Am Abend gab's eine grosse Grillparty, da wir insgesamt 15 Personen (inkl. der vier Kinder) waren, musste das Fleisch chargenweise gegrillt werden, was der guten Stimmung aber absolut keinen Abbruch tat.
Am Freitag Morgen weckte uns leider das Prasseln von Regentropfen auf unserem Zelt. Wir genossen, wie beinahe schon traditionell üblich, unsere Cappuccinos und die gefüllten Brioches auf der gedeckten Terrasse des Café Monti. Nach dem anschliessenden Einkauf für das Abendessen war aber leider noch immer keine Wetterbesserung in Sicht, obwohl sämtliche Wetterdienste ab Mittag Aufhellungen voraussagten. Die Campingfraktion sass zusammengepfercht in unserem Busvorzelt um den Tisch und unterhielt sich gegenseitig mit Reise- und anderen Geschichten. Auch unseren brandneuen Campingkocher inkl. Kochgeschirr konnten wir einweihen, da mein Bruder sich freiwillig dazu bereite erklärte, sich für den beim ersten Einkauf vergessen gegangenen Tee samt Zucker nochmals in den Regen zu stürzen.
Nieselregen-SUPen. |
Nach 14 Uhr wurde es so langsam heller, und der Regen liess nach. Bald war Manuel nicht mehr zu halten, und zog mit dem SUP los in Richtung See. Die Sonne kam dann auch bald zum Vorschein, und aus allen Ecken strömten die Camper hervor. Unsere beiden SUP-Lehrlinge versuchten sich, diesmal mit Neopren-Anzug, zunehmend erfolgreicher am eleganten über-den-See-gleiten, und als noch ein klein bisschen Wind hinzu kam, holten wir das 160 Liter Brett und das 4.5er Segel hervor und veranstalteten eine Schnupper-Surflektion für die beiden. Die Bilder hierzu sind zensiert, aber die beiden zeigten sehr viel Durchhaltewillen im kalten Wasser! Mit einem Trailrun (Manuel und ich) und grossem Apero (alle :)) wurde der schöne Nachmittag abgerundet, der Apero war so gross, dass abends in der Pizzeria niemand mehr richtig viel Hunger hatte.
Am Samstag zeigte sich die nördliche Comersee-Region von ihrer sonnigen Seite. Mit verschiedensten Aktivitäten (fotografieren, wandern, Marktbesuch in Chiavenna, SUPen, laufen, reparieren eines Dachzelts etc.) wurde es recht schnell später Nachmittag. Wieder hatte sich, sehr zu unserem Leidwesen, weder der thermische Südwind noch der Nordföhn mit mehr als einer milden, knapp Anfängertauglichen Brise gezeigt. Gegen drei Uhr wurde am Nordende des Sees plötzlich ein dunkles Band auf dem Wasser sichtbar. Die Windsurfer (d.h. ca. 3/4 der Anwesenden am See) wurden zunehmend nervös, rannten hin und her und schleppten aus allen Richtungen Material herbei. Bei den Nicht-Windsurfern in unserer Truppe führte dieses seltsame Verhalten bloss zu erstauntem, leicht mitleidigem Kopfschütteln.
Doch tatsächlich, der Nordföhn setzte sich für ein paar Stunden durch und liess uns in den Genuss einer super schönen, recht intensiven Vorabend-Session kommen. Manuel schwebt jetzt noch auf Wolke 7 weil er so zufrieden mit seinem neuen Lorch Custom Board ist ;) Die Fotos zur Session habe ich leider bisher noch nicht bekommen.
Durchgefrohren aber happy nach 2 Std. Föhnsurfen. |
Den letzten Campingabend genossen wir ein weiteres Mal mit Grillparty und einigen Flaschen Rotwein, diesmal mit drei zusätzlichen Gästen auf der Durchreise in Richtung Venedig (mit zwei weiteren Zelten waren unsere Parzellen nun gut belegt!).
Der Sonntag stand im Zeichen der Rückreise. Da das Wetter zuerst bewölkt schien, starteten alle nach dem Frühstück mit dem Abbau, und bald waren Manuel und ich die einzigen verbleibenden der Truppe. Wir liessen einzig die zwei grossen Segel aufgeriggt, in der Hoffnung auf etwas Thermik-Wind, alles andere wurde schon im Bus verstaut. Manuel rannte nochmals in die Berge hinauf, und ich genoss die wieder hervorgekommene Sonne mit einem Buch am jetzt ziemlich leeren Seeufer. Der Wind blieb leider aus, und so brachen wir nach 16 Uhr ebenfalls auf in Richtung Norden.
Mondlandschaft am Splügenpass (rechts oben). |
Der Weg hinauf zum Splügenpass war nach der Sommerstimmung am See beinahe etwas surreal, eine schneebedeckte, karge Mondlandschaft. Im See trieben noch die Eisschollen, und irgendwo in Passnähe versuchte die Italienische Polizei vergeblich, eine Schutz suchende Schafherde aus einem der unbeleuchteten schmalen Tunnel hinaus zu treiben. Dieses kleine Verkehrshindernis blieb aber das einzige auf unserer gesamten Rückfahrts-Route, ganz im Gegensatz zu den bekannten Nord-Süd-Verbindungen mit ihren alljährlichen wiederkehrenden grossen Staus (12 km Stau am Gotthard-Südportal und über zwei Stunden Wartezeit auf der San Bernardino Autobahn).
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