Wer das B2-Visum braucht:
Bis zu 90 Tage darf man sich als Schweizer Bürger im Rahmen des Visum-Waiver Programms in den USA aufhalten, da wir aber mit gegen sechs Monaten Aufenthaltsdauer rechnen, mussten wir ein B2-Visum beantragen. Dieses Visum gilt für Pesonen, die temporär in die USA reisen wollen, "for pleasure or medical treatment", hat zehn Jahre Gültigkeit und berechtigt zu maximal 180 Tagen Aufenthalt pro Einreise. Mehr Info hier.
Antragsformular DS-160, Visumsgebühr, Terminvereinbarung:
Antragsformular DS-160, Visumsgebühr, Terminvereinbarung:
Zuerst galt es, sich durch viel virtuellen Papierkrieg zu kämpfen, genauer gesagt durch das Antragsformular DS-160, welches online ausgefüllt werden muss. Dies mussten wir beide separat erledigen, wir haben es der Einfachheit halber gleichzeitig an zwei verschiedenen PCs ausgefüllt. Dies hat aber zu gewisser Verunsicherung geführt, da bei mir plötzlich ganz andere Fragen gestellt wurden, als bei Manuel. Wir vermuten, dass der Grund für die unterschiedlichen Fragen meine früheren Ferienaufenthalte in den USA sind, während Manuel noch nie in die Staaten eingereist ist.
Das Formular kann nur in Englisch ausgefüllt werden, und hat gelegentlich trotz unserer recht guten Sprachkenntnisse zu etwas Kopfzerbrechen geführt, denn wer weiss schon genau, wie militärische Dienstgrade oder Truppenbezeichnungen übersetzt werden...
Was wir für das DS-160-Formular so an Unterlagen zusammengesucht haben:
- Aktuelle & alte Pässe (die alten Pässe, um die früheren Einreisen in die USA nachzuvollziehen).
- Dienstbuch Militär.
- Liste der besuchten Länder in den letzten 5 Jahren (wurde seltsamerweise nur bei Manuel gefragt).
- Liste aktueller und früherer Arbeitgeber, inkl. Anstellungszeitraum und kurzem Funktionsbeschrieb.
- Digitales Passfoto, welches direkt mit dem zur Verfügung gestellten Programm auf geeignete Grösse formatiert werden kann.
Ausserdem wurde nach einer Kontaktperson in den USA gefragt. Da wir keine haben, sollten wir die Adresse der ersten Unterkunft anzugeben. Haben wir aber ebenfalls noch nicht, deshalb haben wir einfach die voraussichtliche Unterkunft auf Hawaii eingetragen.
Das Ausfüllen des Antragsdokuments hat einige Zeit in Anspruch genommen, gefühlt waren wir den ganzen Abend über damit beschäftigt - realistisch gesehen waren es wohl ca. 3 Stunden inkl. zusammensuchen aller Angaben und erstellen der Passfotos.
Ist das Formular endlich ausgefüllt, erhält man eine Bestätigung. Diese (nicht aber das ganze Formular...) muss man später zum Interview mitbringen.
Für die Bezahlung der Antragsgebühren und die Vereinbarung eines Interviewtermins mussten wir dann auf der Seite US-Traveldocs ein Login erstellen. Haben wir beide gemacht, eines hätte aber gereicht, da wir ja gemeinsam bezahlen und vor allem einen gemeinsamen Interviewtermin erhalten wollten. Die Kosten wurden nach dem Ausfüllen eines weiteren Formulars unter Angabe der Bestätigungsnummern unserer DS-160-Antragsformulare automatisch errechnet, und ich konnte die Gebühren (in unserem Fall CHF 160.- pro Person) für beide mit meiner Kreditkarte bezahlen. Ebenso konnte ich, nach erfolgter Bezahlung, über das selbe Login einen gemeinsamen Interviewtermin vereinbaren. Dies auf ganz einfache Art und Weise mit Hilfe eines Kalenders in welchem freie Termine per Mausklick ausgewählt werden können.
Das Interview
Wir haben zum Interview mitgenommen (kursiv was wir gar nicht gebraucht hätten):
- Aktuellen Pass (in unserem Fall biometrisch, muss mindestens 6 Monate über das Rückreisedatum hinaus gültig sein)
- Nicht mehr gültige Pässe - hätten wir nicht gebraucht.
- Bestätigungsseite Formular DS-160.
- Bestätigungsstrichcode Zahlung Visumsgebühr
- 1 aktuelles Farbfoto 5x5, nicht lachen, Ohren sichtbar, weisser Hintergrund (kann man in den Fotoautomaten an vielen Bahnhöfen machen, kostet CHF 10.- für 4 Stk.). Wir haben gesehen, dass es in US-Botschaft in Bern einen Fotoautomaten gibt, falls etwas nicht ok wäre mit dem Bild.
- Reiseplan Weltreise und Detailplan Reise USA (teils zwar etwas fiktiv, da noch nicht genau festgelegt) - hätten wir nicht gebraucht.
- Couvert, frankiert mit CHF 6.- für eingeschriebene Rücksendung der Pässe - wollte die Dame am Schalter nicht haben, die Pässe wurden dann allerdings uneingeschrieben zugestellt...
- Bankauszüge und Lohnausweise der letzten 3 Monate für den Nachweis, dass genügend Mittel für die Reise vorhanden sind. Wir haben nur die Bankauszüge unserer Reisesparkonti mitgebracht.
Wir hatten keinerlei Nachweis über eine geplante Wiederausreise ausser dem Reiseprogramm, es wurde aber auch nichts verlangt.
Unser Termin war um 08:45 in der US-Botschaft in Bern. Wir sind per SBB angereist und haben alles bis auf das Portemonnaie und die Unterlagen für das Interview in einem Schliessfach am Bahnhof eingeschlossen. Da alles völlig reibungslos geklappt hat, standen wir bereits um 08:15 vor der Botschaft. Dort hatte sich zwar eine grössere Truppe an Teenies versammelt, in der Schlange für den Security-Check im Pförtnerhaus stand jedoch nur eine Person (anstehen draussen, aber unter Dach). Wir nahmen eine der bereitstehenden Kisten und packten schon mal Geldbeutel, Gurt und Unterlagen hinein. Einer der (sehr freundlichen) Security-Mitarbeiter liess uns eintreten, und wir mussten wie auf dem Flughafen durch den Detektor. Unsere Unterlagenmappe wurde kurz geprüft, nicht auf Dokumentinhalt oder Vollständigkeit, sondern mehr auf allfällig gefährliche Bestandteile. Dann konnten wir die Jacken wieder anziehen und durch den Hof in die Botschaft eintreten.
In der Botschaft wurden wir angewiesen,uns in einem Korridor in eine Schlange zu stellen, da der Korridor um die Ecke ging, konnten wir allerdings nicht sehen, wofür. Nach ca. 20 Minuten waren wir vorne angelangt, an einem von zwei Schaltern wurden die Bestätigungsseite zum DS-160-Formular und die Bezahlungsbestätigung geprüft. Wir wurden nach Geburtsort und allfälligen anderen Nationalitäten gefragt und die Unterlagen (Pass, Foto, Kontoauszüge) in eine Plastikmappe einsortiert. Dann durften wir uns in die nächste Schlange stellen. Beim nächsten Schalter wurden wir wiederum nach Nationalitäten und Geburtsort gefragt, und dann zum Hinsetzen in den hinteren Teil des Raumes geschickt. Einige Minuten später wurden wir nochmals zu den vorderen Schaltern aufgerufen, um die Fingerabdrücke abzugeben.
Die Interviewschalter (es war zuerst nur einer geöffnet) sind durch eine Stellwand vom Wartebereich abgeschirmt, und man musste recht genau hinhören um seinen Namen beim Aufruf zu hören. Hinter uns war inzwischen auch die Teenie-Truppe eingetroffen, welche eine gewisse Erhöhung des Lärmpegels verursachte.
Das Interview verlief dann aber ausserordentlich unspektakulär... Wir wurden bloss gefragt, was der Zweck unserer Reise sei, und wie lange wir zu bleiben beabsichtigten. Wir waren zwar gemeinsam am Schalter, wurden aber beide individuell gefragt. Die Reiseplanung wollte die Dame gar nicht sehen, und das frankierte & adressierte Couvert für eine eingeschriebene Rücksendung der Pässe durften wir auch nicht loswerden. Wir bekamen die Bankauszüge in die Hand gedrückt und uns wurde mitgeteilt, dass wir die Pässe in ca. einer Woche zugestellt erhalten würden - etwas ratlos standen wir nach nur gerade eineinhalb Stunden wieder auf der Strasse. Offensichtlich ein gutes Zeichen, denn am Samstag brachte uns die Post unsere Pässe, inklusive der darin enthaltenen B1/B2-Visa. Die Gültigkeit der Visa beträgt 10 Jahre, und berechtigt uns zur Mehrfacheinreise (kleines m für "multiple" im Feld "entries") in die Vereinigten Staaten.
Tipp: wenn möglich einen frühen Termin wählen! Als wir das Gebäude verliessen (vor 10 Uhr) waren sämtliche Schlangen um ein Vielfaches (!) länger als bei unserer Ankunft!
Sprache: Security und Interview in Englisch. Bei den anderen Schaltern wurde gefragt, ob bevorzugt D, E oder F. Vermutlich kommt es aber auf die diensthabende Person an.
Fazit: das Ganze war gar nicht so problematisch wie befürchtet, und die Mitarbeiter auf der Botschaft waren fast ausnahmslos sehr, sehr freundlich!
Unser Termin war um 08:45 in der US-Botschaft in Bern. Wir sind per SBB angereist und haben alles bis auf das Portemonnaie und die Unterlagen für das Interview in einem Schliessfach am Bahnhof eingeschlossen. Da alles völlig reibungslos geklappt hat, standen wir bereits um 08:15 vor der Botschaft. Dort hatte sich zwar eine grössere Truppe an Teenies versammelt, in der Schlange für den Security-Check im Pförtnerhaus stand jedoch nur eine Person (anstehen draussen, aber unter Dach). Wir nahmen eine der bereitstehenden Kisten und packten schon mal Geldbeutel, Gurt und Unterlagen hinein. Einer der (sehr freundlichen) Security-Mitarbeiter liess uns eintreten, und wir mussten wie auf dem Flughafen durch den Detektor. Unsere Unterlagenmappe wurde kurz geprüft, nicht auf Dokumentinhalt oder Vollständigkeit, sondern mehr auf allfällig gefährliche Bestandteile. Dann konnten wir die Jacken wieder anziehen und durch den Hof in die Botschaft eintreten.
In der Botschaft wurden wir angewiesen,uns in einem Korridor in eine Schlange zu stellen, da der Korridor um die Ecke ging, konnten wir allerdings nicht sehen, wofür. Nach ca. 20 Minuten waren wir vorne angelangt, an einem von zwei Schaltern wurden die Bestätigungsseite zum DS-160-Formular und die Bezahlungsbestätigung geprüft. Wir wurden nach Geburtsort und allfälligen anderen Nationalitäten gefragt und die Unterlagen (Pass, Foto, Kontoauszüge) in eine Plastikmappe einsortiert. Dann durften wir uns in die nächste Schlange stellen. Beim nächsten Schalter wurden wir wiederum nach Nationalitäten und Geburtsort gefragt, und dann zum Hinsetzen in den hinteren Teil des Raumes geschickt. Einige Minuten später wurden wir nochmals zu den vorderen Schaltern aufgerufen, um die Fingerabdrücke abzugeben.
Die Interviewschalter (es war zuerst nur einer geöffnet) sind durch eine Stellwand vom Wartebereich abgeschirmt, und man musste recht genau hinhören um seinen Namen beim Aufruf zu hören. Hinter uns war inzwischen auch die Teenie-Truppe eingetroffen, welche eine gewisse Erhöhung des Lärmpegels verursachte.
Das Interview verlief dann aber ausserordentlich unspektakulär... Wir wurden bloss gefragt, was der Zweck unserer Reise sei, und wie lange wir zu bleiben beabsichtigten. Wir waren zwar gemeinsam am Schalter, wurden aber beide individuell gefragt. Die Reiseplanung wollte die Dame gar nicht sehen, und das frankierte & adressierte Couvert für eine eingeschriebene Rücksendung der Pässe durften wir auch nicht loswerden. Wir bekamen die Bankauszüge in die Hand gedrückt und uns wurde mitgeteilt, dass wir die Pässe in ca. einer Woche zugestellt erhalten würden - etwas ratlos standen wir nach nur gerade eineinhalb Stunden wieder auf der Strasse. Offensichtlich ein gutes Zeichen, denn am Samstag brachte uns die Post unsere Pässe, inklusive der darin enthaltenen B1/B2-Visa. Die Gültigkeit der Visa beträgt 10 Jahre, und berechtigt uns zur Mehrfacheinreise (kleines m für "multiple" im Feld "entries") in die Vereinigten Staaten.
Tipp: wenn möglich einen frühen Termin wählen! Als wir das Gebäude verliessen (vor 10 Uhr) waren sämtliche Schlangen um ein Vielfaches (!) länger als bei unserer Ankunft!
Sprache: Security und Interview in Englisch. Bei den anderen Schaltern wurde gefragt, ob bevorzugt D, E oder F. Vermutlich kommt es aber auf die diensthabende Person an.
Fazit: das Ganze war gar nicht so problematisch wie befürchtet, und die Mitarbeiter auf der Botschaft waren fast ausnahmslos sehr, sehr freundlich!
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