3/11/2014

Schneeschuh-Probewanderung

Dieses Wochenende haben wir endlich unseren Vorsatz wahr gemacht, uns Schneeschuhe zu mieten und diese auf einer ausgiebigen Tour zu testen.


Wir haben festgestellt, dass uns der über weite Strecken sonnenlose Winter im Schweizer Mittelland auf die Dauer etwas auf das Gemüt schlägt. Aufgrund der Sonntäglichen langen Läufe verbringen wir zwar viel Zeit draussen, aber leider schafft es die Sonne nicht allzu oft durch den Hochnebel. Eigentlich wäre es ja ganz einfach, am Wochenende mit unserem SBB-Generalabonnement in die Berge zu fahren, und Schneeschuhlaufen würden eine tolle Alternative zu überfüllten Skipisten darstellen.


Am Samstag sind wir also früh los, so dass wir, nach knapp zwei Stunden Zugfahrt, noch vor zehn Uhr in Flüelen in den Bus nach Schattdorf stiegen. Dort trafen wir pünktlich zur Abfahrt der Seilbahn ein, und wurden als letzte Passagiere in die eigentlich schon vorher relativ volle, da ziemlich kleine Bahnkabine gepackt. Nach nur vier Minuten Fahrzeit trafen wir in Haldi auf knapp über 1000 m ein. Dort bekamen wir für nur 10 Franken pro Person Schneeschuhe und Stöcke ausgehändigt.


In Haldi stehen zwei markierte Schneeschuh-Wanderwege zur Verfügung, eine kürzere Route blau und die von uns geplante Route rot (ca. 3 Std.). Nachdem die Schneeschuhe erfolgreich an unseren Trailschuhen befestigt waren, was einiges Nachjustieren den uns unvertrauten Bindungen erforderte, folgten wir den rot-blauen Streckenmarkern bergauf. Viel Schnee gab es zu Beginn allerdings nicht, vor allem im Wald führte der Weg öfters über apere Stellen.


Bald verzweigte sich der markierte Weg, die blaue Route ging rechts weg, während unser Pfad weiter steil anstieg. Durch die so gewonnene Höhe verbesserte sich die Schneesituation zunehmend, und da diese Strecke offensichtlich weniger begangen war, kamen wir doch noch in den Genuss des "Tiefschnee-Feelings". Unsere Trailschuhe erwiesen sich dabei aber als nur mässig Tiefschneetauglich! Knöchelhoch geschnittene Schuhe und/oder Gamaschen hätten das Fussbad, welches sich schnell einmal in meinen Asics bildete, wohl verhindern können. Bald entledigten wir uns der zusätzlichen Kleiderschichten, denn mit der Anstrengung und der frühlingshaften Sonne wurde es warm.


Die Route folgte dem nördlichen Rand des Plateaus mit einigen Schlaufen durch den Wald hinauf zum höchsten Punkt auf rund 1450 m. Dort stärkten wir uns auf einer Bank mit unserem Trailmix (eine Art Studentenfutter mit Salz) und genossen die tolle Aussicht hinunter ins Tal. Nach der Traverse oberhalb des einzigen Skilifts ging es dann auf der anderen Seite wieder hinunter zur Seilbahnstation. Mangels Schnee mussten wir auf dem letzten halben Kilometer dann die Schneeschuhe allerdings tragen...


Unser Fazit ist auf jeden Fall positiv! Trotz stellenweise etwas knapper Schneemenge hat die Wanderung sehr viel Spass gemacht. Ausserdem begegneten wir während der gesamten Runde nur drei Personen - Haldi ist eine wirklich schöne Alternative zu den überlaufenen grossen Skigebieten. Wir werden uns ziemlich sicher eigene Schneeschuhe anschaffen, aber wohl erst nach der Weltreise, der Winter neigt sich nun ja doch schon langsam dem Ende zu.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen