Inzwischen sind wir längst im warmen Mauritius angelangt, die kühlen letzten drei Wochen unserer GB-Reise scheinen uns schon sehr, sehr weit weg. Trotzdem versuche ich, unsere vielen Erlebnisse während unserer Fahrt nach Süden in diesem Blog "kurz" festzuhalten.
Surfmaterial putzen für die Neuseeland-Verschiffung... |
Gleich am ersten Abend nach dem Grenzübertritt von Schottland nach England mussten wir die deutlichen Unterschiede feststellen: statt schöner kleiner Campingplätzen gab es wieder riesige, übervolle und überteuerte Holiday Parks, vor allem in Küstennähe. Nach einigen Fehlversuchen wurden wir aber im Landesinneren im kleinen Ort Rudston doch noch fündig, der sympathische und dank einer Mauer wunderbar windgeschütze Camping gefiel uns so gut, dass wir uns gleich für mehrere Nächte einquartierten.
"Testfliegen" mit 74 Liter und 5m2 |
In der Bucht von Bridlington konnten wir vom Wind dann auch gleich profitieren. Auf dem Parkplatz etwas südlich der Stadt trafen wir dabei auf eine sehr nette Windsurf-Community! Während unserer ersten Session waren wir dank zunehmend stärkerem Wind bald etwas überpowert, was bei voll ablandiger Windrichtung nicht ganz ideal war... Trotzdem hatten wir einen super Nachmittag auf dem Wasser!
Am zweiten Tag war der Wind nochmals deutlich stärker, was mich dazu bewog zu kneifen... Beim Parkplatz fand zufälligerweise ein Testevent von Robin Hood Watersports (www.roho.co.uk/) statt, und so musste Manuel noch nicht mal aufriggen, sonder konnte neues Material testfahren. Thanks guys!
Manuel und Rick beim Fachsimpeln |
Ausserdem entpuppte sich Rick von Robin Hood als begeisterter und erfolgreicher, wenn auch momentan verletzungsgeplagter Bergläufer, der uns mit Infos zu lokalen Laufanlässen versorgen konnte.
Auf Empfehlung von einem Paar, das wir auf dem Camping beim Abwasch kennengelernt hatten, steuerten wir als nächstes Ziel den Peak District an. Entgegen dem bergig klingenden Namen fanden wir in diesem Nationalpark keine grossen Peaks vor, sondern eine wunderschöne, grüne Hügellandschaft. Leider scheint es sich (gefühlt) auch um den kältesten Ort von England zu handeln, wieder einmal stiegen wir Abends mit allerlei warmen Kleidern bewaffnet hinauf ins Dachzelt... Trotzdem verbrachten wir dort drei Tage bei vorwiegend trockenem Wetter, unter anderem mit wandern sowie einer spontanen mehrstündigen Surfmaterial-Putzaktion. Dies als Vorbereitung für die Neuseeland-Verschiffung, denn die Kiwis sind - verständlicherweise - ziemlich heikel, was das Einschleppen von allerlei sich potentiell vermehrenden Dingen auf ihre Insel betrifft.
Peak District von oben |
Weiter ging die Reise in Richtung London. Ein Bank Holiday Weekend wurde uns fast zum Verhängnis, hatten wir doch nur für die letzen vier Nächte vor der Verschiffung einen Campingplatz reserviert, womit nur das halbe verlängerte Wochenende abgedeckt war. Ganz London scheint während der Bank Holidays auf die umgebenden Campings hinauszuströmen...
In St. Neots in der Nähe von Cambridge wurden wir dann aber doch fündig. Der netten Dame, welche sich sehr für unser Dachzelt begeisterte, gelang es, uns noch irgendwo dazwischenzuquetschen. Darüber waren wir sehr froh, hatten wir doch in unmittelbarer Nachbarschaft des "Camping und Caravanig Club" ein Hallenbad mit Saunabereich und Dampfbad ausgemacht. Dort verbrachten wir dann auch einen herrlichen Nachmittag, welcher die Peak-District-Kälte restlos aus unseren Knochen vertrieb.
Letzte Camping-Station in England war dann Canterbury. Hier hatte sich Manuel für den Halbmarathon am Bank Holiday Monday angemeldet, den Sonntag verbrachten wir mit Sightseeing, Dienstag und Mittwoch waren als grosse Putztage vorgesehen, um Welly für die Verschiffung herauszuputzen.
Abendessen kochen in St. Neots |
In St. Neots in der Nähe von Cambridge wurden wir dann aber doch fündig. Der netten Dame, welche sich sehr für unser Dachzelt begeisterte, gelang es, uns noch irgendwo dazwischenzuquetschen. Darüber waren wir sehr froh, hatten wir doch in unmittelbarer Nachbarschaft des "Camping und Caravanig Club" ein Hallenbad mit Saunabereich und Dampfbad ausgemacht. Dort verbrachten wir dann auch einen herrlichen Nachmittag, welcher die Peak-District-Kälte restlos aus unseren Knochen vertrieb.
Letzte Camping-Station in England war dann Canterbury. Hier hatte sich Manuel für den Halbmarathon am Bank Holiday Monday angemeldet, den Sonntag verbrachten wir mit Sightseeing, Dienstag und Mittwoch waren als grosse Putztage vorgesehen, um Welly für die Verschiffung herauszuputzen.
Rennvorbereitungen im Regen |
Geschafft! |
Leider beschloss das Englische Wetter, uns ab Montag mit strömendem Regen zu beglücken. Nicht allzu schlimm für den Halbmarathon, die Engländer nahmen das Wetter äusserst gelassen. Die Veranstaltung war gemütlich organisiert, kurz vor Start wurden noch überall letzte Absperrgitter aufgestellt, einen Lautsprecher gab es auch nicht, trotzdem hat alles perfekt funktioniert und die rund 500 Teilnehmer wurden rechtzeitig auf die Strecke geschickt. Der Kurs war recht stark coupiert, weshalb Manuel mit dem 9. Rang in 1:20:55 zufrieden war.
Auf unseren ersten Putztag hatte der Regen allerdings deutlich stärkere Auswirkungen. So langsam wurden wir unruhig - wie sollten wir so bloss alles (Trekkingzelt, Dachzelt, Vorzelt, Stühle, Tische, Schuhe, Auto innen und aussen etc.) trocken und sauber bekommen? Der Mittwoch zeigte sich dann aber gnädig, d.h. vorwiegend sonnig, und in einer 10-stündigen Aktion schrubbten wir alles so sauber wie es halt möglich war.
Leider begann es aber dann in der Nacht auf Donnerstag - Abgabetag - wieder zu regnen. Wir haben das Dachzelt so gut es ging trocken gelegt und hoffen jetzt fest, dass wir in Neuseeland bei der Übernahme keine böse Überraschung erleben werden...
Die Abgabe verlief sehr unspektakulär, nach einem kurzen Rundgang mit Aufnahme eines Zustands-Protokolls in einem schäbigen Londoner Vorort-Hinterhof drückten wir dem Verantwortlichen unsere Autoschlüssel in die Hand, und fertig... Ein sehr komisches Gefühl, unser heiss geliebtes Büssli einfach so stehen zu lassen! Glücklicherweise wurde gleichzeitig auch ein Wohnwagen angeliefert, der ebenfalls nach Neuseeland soll, und in einer Halle standen unzählige Edelkarossen zur Verschiffung bereit, unser Welly ist also in guter Gesellschaft. (Nach neustem Schiff-Tracker-Uptdate befand er sich übrigens gestern, am 19.09., mitten im Roten Meer.)
Da standen wir nun, in einem Londoner Vorort, mit zwei SUP-Rucksäcken à 20 kg, einem riesigen Dufflebag mit all unserer Kleidung für Mauritius und Cornwall, sowie zwei gut vollgepackten Handgepäck-Rucksäcken. Bis wir dann endlich alles im Busbahnhof Victoria Station hatten, waren wir völlig am Ende - gut sichtbar auf unserem London-Selfie:
platt! |
London Sightseeing |
Der Bus nach Newquay in Cornwall verliess Victoria-Station kurz vor Mitternacht, so dass wir morgens um 7 recht unerholt mit einem Berg Gepäck vor der noch geschlossenen Unterkunft standen. Auf unser Läuten hin öffnete der noch ziemlich zerzaust dreinschauende Eigentümer, welcher uns das Gepäck abladen liess, und versprach, uns per SMS zu informieren, sobald das Zimmer fertig sei.
Aussicht aus unserem Zimmerfenster |
Bevor wir uns für längere Zeit von Europa verabschiedeten, verbrachten wir in Newquay noch eine gemütliche Woche mit SUP, Trail laufen, wandern, shoppen und geniessen, dies bei strahlendem Wetter und sogar manchmal gegen 20 Grad - ganz ein neues Gefühl! Kurz zusammengefasst hat das in etwa so ausgesehen:
SUP schleppen im Neoprenanzug - zumindest warm... |
Küstentrail entlang der Kornischen Küste |
Wunderbare Wellen und schöne Buchten |
Hafen in Newquay |
Englisches Surferparadies |
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