Darf ich vorstellen, unser kleiner Spirituskocher - noch immer unbenutzt... |
Da wir in Neuseeland diverse Mehrtagestouren unternehmen
wollen und unser Campingkocher nicht gerade handlich ist, haben wir uns in
Auckland einen super praktischen, kleinen und sehr leichten Spirituskocher
gekauft, welcher auch mit Brennstofftabletten funktioniert. Spiritus als
Brennstoff ist perfekt für uns, da wir beide kein Fan von Gaspatronen sind.
Zudem sind Gaspatronen vom Anschluss her in jedem Land unterschiedlich, so dass in
jedem Land wieder neue Adapter benötigt würden.
Zurück zu unserem neuen Kocher: das erste Mal hätte er auf
der Zweitagestour am Mount Egmont zum Einsatz kommen sollen. Voller Vorfreude
haben wir unsere Rucksäcke gepackt und sind früh morgens in den Nationalpark
gefahren. Allerdings war bereits auf dem Weg zum Visitorcenter Schnee auf der
Strasse und wir sind mit unseren Sommerreifen fast nicht bis zum
Visitorcenter gekommen. Nachdem wir uns dort schlau gemacht hatten, beschlossen wir unsere 2-Tagestour mit Hüttenübernachtung wegen zu viel Schnee zu streichen und stattdessen eine sehr schöne Tageswanderung im Tiefschnee zu unternehmen, worüber wir bereits im Blog berichtet haben.
Soweit so gut, dann sollte unser Kocher halt bei unserer
nächsten Tour am Kepler Track zum Einsatz kommen. Geplant war eine 8-10 Stunden Tour hoch zum Mount Luxmor. Der Wetterbericht sah
vielversprechend aus, so haben wir wieder unseren Rucksack gepackt, den Wecker
gestellt und sind voller Erwartung am Morgen aus dem Zelt gestiegen. Allerdings
war der Himmel so Wolkenverhangen und der Wetterbericht am Morgen massiv nach
unten korrigiert worden, dass wir auch diese Wanderung gestrichen haben und
unser Kocher blieb weiterhin unbenutzt.
So hat der Kocher halt noch einmal eine Schonfrist erhalten,
bis zu unserem lange geplanten 3- Tagestrip am Routeburn Track, einem der "Great Walks" (viele sagen der schönste, aber das können wir nicht beurteilen...). Für den ersten Tag war eine intensive 8-9
Stunden Etappe bis zur McKenzie Hut geplant, danach hatten wir vor den Rückweg zu geniessen und am 2ten Tag nur gut zwei Drittel der Strecke zurück zur Routeburn Flats Hut zu laufen, wo wir die zweite Nacht im Zelt
verbringen wollten.
Also haben wir den Rucksack wieder gepackt und sind zum Routeburn
Track gefahren, welcher uns mit leichtem Nieselregen empfangen hat. Dies sollte
uns aber von der Tour nicht abhalten, und so ging es durch eine super schöne
Regenwaldlandschaft los. Leider wurde der Regen immer
stärker und unsere Regenkleider kamen so richtig zum Einsatz. Bei der
Routeburn Flats Hut, welche wir nach ca. 2 Stunden erreicht hatten, deponierten
wir unser Zelt und die Schlafmatten, da wir für die erste Nacht Hut Tickets
hatten und so das Zelt nicht mehr als 10 Stunden hin und zurück über den Berg schleppen wollten. Von der anscheinend so schönen Landschaft sah man leider rein gar nichts, zu dicht war der Regenvorhang und die tief hängenden Wolken.
Regenpause bei den Routebourn Flats |
Routebourn Flats |
Der Regen fiel immer dichter und wir mussten uns ziemlich überwinden weiterzugehen. Aber wir waren noch immer entschlossen den Weg fortzusetzen
und so ging es in den Aufstieg zur Routeburn Falls Hut, welche auf ca. 1000 m
liegt. Leider schüttete es den ganzen Weg wie aus Kübeln und so erreichten wir diese aufgrund unserer recht zügigen Pace bereits nach einer weiteren guten Stunde und recht gut durchfeuchtet.
Bevor wir die restlichen gut fünf
Stunden in Angriff nahmen, erkundigten wir uns beim Hüttenwart nach den
Bedingungen auf dem Track. Er meinte der Weg sei ab hier im offenen Gelände ohne
Schutz bis zur nächsten Hütte, und der Weg wäre mehr oder weniger ein Bach, "you'll get wet out there".
Diese Aussichten waren nicht allzu motivierend, vor allem da auch noch heftige Windböen sowie weitere Regenfälle für den nächsten Tag prognostiziert waren, und so haben
wir uns entschieden umzukehren.
Muriel konnte unsere Hut Tickets noch an ein
Kiwi-Paar verkaufen, welche sonst im Zelt hätten übernachten müssen, was für uns die Entscheidung umzukehren nochmals vereinfacht hat. So sind wir für weitere gut drei Stunden durch
den strömenden Regen gewandert, ohne dass dieser auch nur ein Bisschen nachgelassen
hätte. Zurück bei Welly gab es erst mal eine Stärkung und trockene Kleider,
bevor wir retour nach Queenstown und dann weiter nach Arrowtown gefahren sind.
In Queenstown war das Wetter
bereits wieder viel besser, aber im Nationalpark hat es auch am Folgetag noch geschüttet. Nun
ja, jetzt wissen wir also, woher der Regenwald seinen Namen hat. Die Westküste der
Südinsel ist nämlich eine der Regenreichsten Gegenden der Welt und wir hatten wohl das
Wetterglück an der Westküste mit Kajaktour und Schiffscruise bereits mehr als überstrapaziert.
Relaxen in Arrowtown statt Regenwanderung am Routebourn |
Ach ja, zurück zum Kocher. Dieser ist leider auch heute noch
unbenutzt, und originalverpackt, aber der nächste Versuch folgt bestimmt
schon bald!
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