Nordinsel-Roadtrip mit Manuels Eltern

Im Februar war es so weit, meine Eltern reisten um die halbe Welt um Muriel und mich zu besuchen! Wir freuten uns sehr auf diesen Besuch aus der Heimat und hofften, dass Neuseland sich Wettertechnisch von der besten Seite zeigen würde - meine Eltern mögen es gerne warm, und Neuseeland stand ursprünglich nicht unbedingt zu alleroberst auf Ihrer Reise-Wunschliste.
 

Willkommens Apero

Map Roadtrip

Map Roadtrip Teil Nord

Map Roadtrip Teil Süd

Da ich mich für den Tarawera Ultramarathon angemeldet hatte und dieser kurz nach dem Eintreffen meiner Eltern stattfand, vereinbarten wir als Treffpunkt den Blue Lake Top 10 Holidaypark bei Rotorua, wo wir dann auch die ersten Tage verbringen würden. Muriel und ich reisten aus Süden in Richtung Rotorua und trafen bereits einen Tag früher ein, meine Eltern hatten nach dem langen Flug noch zwei Tage Auckland auf dem Programm bevor sie ihren Camper in Empfang nahmen und nach Rotorua fuhren. Ich muss zugeben, ich war voller nervöser Vorfreude, meine Eltern nach fast acht Monaten wieder live und nicht nur über Skype zu sehen. Wir sassen im Windschatten von Welly an der Sonne, als der grosse Camper mit Schweizer Besatzung in den Park einbog. Nach freudiger Begrüssung sowie dem Einrichten auf dem Platz neben uns unternahmen wir einen kleinen Buschspaziergang als Einstimmung auf den Neuseeländischen Regenwald. Klar gab es am Abend noch einen Apero um auf unser Wiedersehen anzustossen!
 

Blue Lake

 
Am Freitag verbrachten Muriel und ich den Tag mehr oder weniger auf der Läufermesse, während meine Eltern eine Sightseeingtour durch Rotorua und durch den "brodelnden" Park voller heisser Quellen und kochender Schlammlöcher machten. In Rotorua riecht es auch an wirklich jeder Ecke nach Schwefel!
 

 
Am Samstag war dann mein grosses Rennen, den Bericht darüber könnt Ihr unter folgendem Link nachlesen. Den Sonntag verbrachten gemütliche am und um den Blue Lake, mit wandern, Joggingrunden für mich und Muriel und natürlich einem BBQ am Abend. Der kalte Südwind (ähnlich der Schweizer Bise) welcher "beglückte" uns leider weiterhin, so dass es trotz schönem Wetter nicht allzu heiss wurde.
 

Nach Prüfung des weiteren Wetterberichts entschieden wir uns dann am Montag zur Bay of Plenty zu fahren, inkl. einem Stopp für eine kleine Wanderung. Dort angekommen hatte es ein bisschen Wind, und so gab es für Muriel und mich eine Surfrunde bei eher knappen onshore-Gleitwind, hat aber trotzdem gut getan! Mein Vater versuchte sich dabei als Paparazzi und meine Mutter genoss ihren Strandspaziergang.
 

 
Wir entschieden uns für eine weitere Nacht in der Bay of Plenty zu bleiben und nutzen den Tag für eine etwas grössere Wanderung.
 

Mini-Welly neben dem Riesencamper meiner Eltern

Eingang zum Regenwald-Walk

 
Die Weiterreise führte uns der Ostküste entlang weiter südlich. Eine knappe Fahrstunde nördlich von Napier schlugen wir unser Nachtlager auf einer Schafweide auf direkt an einem See auf, leider wurde das Wetter zunehmend regnerisch und so genossen wir das Abendessen im Riesencamper meiner Eltern. Immerhin stellte der kühle "Southerlie" endlich etwas ab.
 

Nach einer Sigthseeing Runde in der Art-Deco-Stadt Napier genossen wir das angrenzende Weingebiet der Hawkesbay, wo wirklich gute Weine produziert werden. Wir entschieden uns anstelle einer Vielzahl Degustationen dafür, uns auf eine Degu und anschliessend den Genuss eines guten Weins in schöner Umgebung zu beschränken. Für letzteres war Abbey Cellars, unsere Lieblings-Winery, perfekt geeignet.
 

Abbey Cellars

 
Tags drauf war nochmals eine Stadtbummel in Napier angesagt, und am Abend durften wir uns zum Essen in ein nahegelegenes Weingut einladen lassen. Das Essen und die Atmosphäre stimmten perfekt, und natürlich auch der Wein - so gingen wir mit vollem Magen und leicht beschwipst zurück zum Camping. Vielen Dank für die Einladung an meine Eltern und Grosseltern!
 

 
In Napier entschloss sich der Neuseeländische Sommer endlich zu einem Comeback, und er blieb uns dann auch für die weitere Tour in den Norden erhalten. Am Samstag fuhren wir in den Tongariro Nationalpark wo wir eine Wanderung in der Vulkanlandschaft unternommen haben. Die sternenklare Nacht auf über 1000 Metern wurde sehr, sehr kalt und wir zogen zum schlafen alle unsere Baselayers an...
 

Kochmannschaft

 
Am Sonntag stand der längste Fahrtag auf dem Roadtrip auf dem Programm, da wir bis nördlich von Auckland kommen wollten. Über Mittag legten wir einen Stopp in Waitomo ein, wo wir eine Wanderung unternahmen welche uns durch natürliche Höhlen und Schluchten führte. Kurz vor Auckland fuhren wir dann in unseren ersten Neuseeländischen Stau, bevor die Fahrt über die Harbour Bridge an die North Shore und weiter nach Orewa Beach führte.  Ausser einem gemütlichem Strandspaziergang und einem schönen Abendessen lag an diesem Tag nicht mehr viel drin.
 

Am Montag ging es zuerst nur wenige Kilometer nördlich, bis zum Wenderholm Regionalpark für eine Wanderung bzw. einen Trailrun. Anschliessend führte uns die Fahrt in die Bay of Island nach Russell, wo für einmal das grosse WoMo vor unserem schnellen Welly angelangte - und dies ohne uns unterwegs zu überholen! Die Lösung des Rätsels lag im Navi meiner Eltern, welches sie über den direkten Weg auf die Fähre gelotst hatte, während wir kurvige Küstenstrassen fuhren. In Russell herrschte am Pier etwas Aufregung, eine Menschentraube hatte sich um einen frisch gefangenen riesigen Fisch angesammelt, welcher zur Präsentation aufgehängt war. Es handelte sich um einen 160 kg Marlin, ein wirklich beindruckender Fisch!
 

 
Den heutigen Apero genossen wir in einem schönen Lokal am Pier, bevor wir wieder einmal den super Aussengrill des Campers für eine Grillade nutzten.
 

Damit wir nicht nochmals einen Umweg von über 100 km in Kauf nehmen mussten, ging es bei der Weiterfahrt für beide Mobile auf die Autofähre zwischen Russell und Paihia. Als Tagesziel stand Ahipara am Südende des 90 Mile Beach fest. Da wir auf dem Weg dorthin die Gegend passierten, in welcher ich 2006 für zwei Monate während meines Neuseelandaufenthalts gewohnt hatte, legten wir unterwegs noch einige Stopps ein. Unter anderem auf der Karikari Peninsula, in Taipa in der Douptlessbay oder am berühmten Mangonui Fishshop, wo wir aber leider schon eine Stunde nach dem Frühstück ankamen, und deshalb noch keine Lust nach Fish&Chips hatten!
 

Mangonui Fishshop

 
Auf nächsten Tag wollten wir den nördlichsten Punkt Neuseelands, das Cape Reinga erreichen. Bei den Te Paki Giant Sand Dunes unternahmen wir den anstrengenden Anstieg auf die Düne, um anschliessend den Steilhang hinunter zu rennen, ein Riesenspass!
 

 
Im Gegensatz zu den zahlreichen Tagestouristen verbrachten wir dann die Nacht ganz in der Nähe des Kaps, auf dem nördlichsten Camping Neuseelands.
 

Cape Reinga

 
Dieser liegt in einer wunderschönen Bucht, die zum Wellenreiten, wandern und laufen einlädt.
 

Blick auf unser Nachtlager

BBQ-Bild für Patrick :)

 
Wir wären alle gerne noch ein paar Tage in dieser Landschaft geblieben, aber leider drängte die Zeit und wir mussten Tags drauf weiter in Richtung Süden. Im Trounson Kauri Forrest schlugen wir das Nachtlager auf und bewunderten auf einer Rundwanderung die alten, riesigen Kauribäume. Da es in dieser Gegend auch viele Kiwis geben sollte, sind wir um 10 Uhr Abends nochmals in den dunklen Wald losgezogen, mit durch rotes Cellophan abgedunkelten Stirnlampen, damit wir die empfindlichen Kiwiaugen nicht blenden würden. Leider war an diesem Abend der komplette Camping im Wald unterwegs, hinter jeder Ecke sah man eine Stirnlampe aufleuchten, so entschieden wir uns besser schlafen zu gehen, was die Kiwis vermutlich auch getan haben...
 

Letzte Campingübernachtung war Muriwai Beach, östlich von Auckland, ein weiterer endlos langer, wunderschöner Strand. Dort besuchten wir die Gannets Kolonie (Basstölpel) auf den Klippen besuchten und unternahmen noch einmal eine kleine Wanderung durch den Neuseeländischen Regenwald inklusive Aussichtsplattform mit Sicht über den Strand. Anschliessend genossen wir im örtlichen Beach Cafe ein verdientes Eis.
 

Basstölpel

Muriwai Beach

 
Leider mussten wir am nächsten Morgen schon wieder zurück nach Auckland fahren, da der letzte Tag des Neuseelandaufenthalts meiner Eltern angebrochen war. Nachdem der Camper abgegeben war, parkierten wir Welly beim Hotel meiner Eltern und gingen auf Shoppingtour. Muriel und ich bezogen für diese Nacht ein Zimmer im nahegelegenen Youth Hostel. Am Abend luden uns meine Eltern nochmals in ein super Restaurant im Viadukt Harbour ein, wo wir bei guter Pizza/Pasta und Wein noch einmal gemeinsam Zeit verbringen konnten.
 

Skyline Auckland vom Viadukt Harbour

 
Am Sonntag Morgen trafen wir uns im Cafe Club in Auckland für ein letztes gemeinsames Frühstück, bevor meine Eltern mit dem Flughafen-Shuttle zum Airport fuhren. Glücklicherweise steht ihnen noch ein dreiwöchiger Stopp in Australien bevor, wo sie noch etwas Wärme tanken können bevor es zurück in die kalte Schweiz geht. Leider verging die gemeinsame Zeit viel zu schnell, wir wären gerne noch ein paar Wochen gemeinsam weitergereist.
 

Auf diesem Weg möchten wir uns bedanken für die wunderschöne Zeit, die wir hier in Neuseeland zusammen hatten, und auch für die Essenseinladungen und natürlich für die mitgebrachte Schweizer Schokolade - mmmh! :)